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Spiel des Lebens


«Was ist für dich das Gegenteil von Scham?»


Diese Frage hat mir vor einiger Zeit mein lieber Freund Stephan gestellt, als wir eines unserer wunderbaren Gespräche hatten. Daraus entstanden sind einige Erkenntnisse und ein kleines Lebensmodell, das ich mittlerweile als das «Spiel des Lebens» bezeichne.


Dieses kleine Modell möchte ich dir in diesem Beitrag näher bringen und dir damit zeigen, wie du deinem Leben mehr Freude und Wert beifügen kannst.


Dazu noch eine Bitte:

Glaube mir nichts und hinterfrage alles! Das meine ich ganz ernst. Was ich mit dir teile ist meine persönliche Erfahrung und Überzeugung. Und die muss nicht auch für dich stimmen. Wenn du in dir Resonanz verspürst, schön. Wenn nicht, auch schön.



WIR SIND WAHNSINNIG


Viele von uns wünschen sich ein Leben, das sich erfüllend, leicht und frei anfühlt. Weil sich unser Leben oft eben nicht so anfühlt. Die meisten von uns wissen mittlerweile auch, dass wir unsere Komfortzone erweitern müssen, wenn wir etwas im Leben zum Positiven verändern möchten.


Ja, wir wissen es! Und doch tun wir es sehr häufig nicht. Und das ist Wahnsinn! Denn Albert Einstein hat es treffenderweise so definiert:


Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.


Also genau das, was viele von uns ständig tun. Und genau das, was ich jahrelang getan habe. Immer das Gleiche. In der wahnsinnigen Hoffnung, dass mein Leben besser wird. Ok, ich habe immer wieder mal den Job, den Ort oder die Freundin gewechselt. Aber im Wesentlichen blieben meine Einstellung und Verhaltensweisen immer gleich.


Und siehe da: Es gab keine Veränderung. Ausser, dass es gefühlt immer sinnloser und leerer wurde. Bis mich das Leben in die Knie gezwungen hat und mich so unmissverständlich eingeladen hat, etwas verändern zu müssen.


Dabei gibt es einen viel einfacheren Weg, um etwas zu verändern. Einen Weg, den wir bewusst wählen und gehen können. Für ein Leben mit mehr Freude, Leichtigkeit und Liebe.


ALSO: Wenn wir es schon wissen, dass wir dafür etwas anders machen müssen, warum tun wir es dann nicht einfach? Warum bleiben wir in dieser verdammten Komfortzone und schränken uns immer wieder ein? Warum?


Ich habe da eine Idee... und die teile ich sehr gerne mit dir.




3 Gefühle, die unser Glück verhindern


Stand heute bin ich überzeugt, dass es drei wesentliche Gefühle sind, die uns in der Komfortzone halten und ein glückliches Leben blockieren: Scham, Schuld und Trennung.


An dieser Stelle sei gesagt, dass es alle Gefühle und Anteile gut mit uns meinen. So auch die destruktiven. Denn sie möchten uns einfach vor weiteren emotionalen Verletzungen schützen.


Das Schamgefühl – bei mir das am stärksten ausgeprägte destruktive Gefühl – verhindert, dass wir uns so zeigen, wie wir wirklich sind. Es hält uns und unser wahres Selbst zurück.


Denn sonst könnten wir uns blossstellen, lächerlich machen, peinlich sein und dadurch ausgelacht oder sogar ausgeschlossen werden.


Der zentrale Glaubenssatz dabei ist:

Es ist wichtig, was die Anderen denken!


Bei mir so stark ausgeprägt, dass ich mich als Kind so für mich geschämt habe, dass ich meinen Mitmenschen nicht einmal Hallo sagen konnte. Später habe ich mich so stark angepasst, dass ich bloss nie aufgefallen wäre oder angeeckt hätte.


Und heute stehe ich auf der Bühne und rede vor Menschen. Also, glaub an dich, denn alles ist möglich! :-)


Das Schuldgefühl sitzt ebenfalls bei vielen sehr tief. Entweder, indem wir andere dafür beschuldigen, unser Leben zu erschweren.


Unsere Partner, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Vorgesetzten, unsere Nachbarn, den Autofahrer vor uns, den Buschauffeur, usw.


Oder noch schlimmer, indem wir uns selbst die Schuld geben, dass wir versagen, Fehler machen, falsch entscheiden, etwas nicht können, usw.


Der zentrale Glaubenssatz hier: Ich darf nicht enttäuschen!


Bei mir sind vor allem noch Schuldgefühle meinen Kindern gegenüber vorhanden. Denn ich habe sie als Babies dazu gebracht, selbst schlafen zu lernen. Und ihnen durch das Gefühl, alleine und ungeliebt zu sein, emotionale Schmerzen verursacht. Auch wenn ich es heute zutiefst bedaure, so kann ich es nicht mehr ändern. Ich kann sie aber in ihrem Selbstwert stärken und ihnen vorleben, Schuldgefühle aufzulösen.


Ausgelöst werden Scham und Schuld durch eine Trennung bzw. das Gefühl, getrennt oder einsam zu sein. Ein Gefühl, das in jedem von uns Menschen drin ist. Denn es entsteht zum ersten Mal bei unserer Geburt.


Wir werden aus dem Alleins, der Geborgenheit, der Verbundenheit in Mamas Bauch herausgepresst – oder herausgeholt – und mit dem Schnitt durch die Nabelschnur direkt getrennt. Zack, allein!


Ich vermute, dass diese Erfahrung verursacht, uns für den Rest unseres Lebens auf die Suche nach diesem Gefühl der Verbundenheit zu machen. Und uns so verstellen und anpassen, um bloss nicht wieder getrennt zu werden.


Denn mit jeder Trennung, die uns widerfährt, nimmt der Schmerz zu und das Selbstwertgefühl ab. So haben wir immer mehr das Gefühl, falsch und damit wertlos zu sein.


Der zentrale Glaubenssatz hier: Ich bin nicht richtig! Ich bin nichts wert!


Dabei sind wir genau richtig und so etwas von wertvoll. Und immer mit allen und allem verbunden. Nur haben wir es oft anders erlebt, anders vorgelebt bekommen und somit anders gelernt.


Und das hat das Grundgefühl gestärkt, das hinter der Scham, Schuld und Trennung, als auch hinter jedem destruktiven Gefühl, steht: die Angst.


Die Angst, sich bloss zu stellen oder nicht zu gefallen. Die Angst, zu enttäuschen oder zu versagen. Die Angst, nicht dazuzugehören oder alleine zu sein.


Alles fiktive Ängste, die uns unser Ego einbildet, um uns zu schützen. Und diese Ängste halten uns zurück und verhindern das Leben, das wir wirklich möchten und auch verdient haben.




Die Spirale der Gravitation


Meistens ist es auch nicht nur eines dieser Gefühle, das uns bremst und ein glückliches Leben blockiert. Meistens sind es zwei oder sogar alle drei Gefühle, die gleichzeitig wirken.


So wird schnell mal ein Kreislauf daraus, der sich dreht, und dreht, und dreht. Immer schneller und schneller.


So dass daraus eine Spirale entsteht, die uns immer weiter in Beschlag nimmt und gemäss dem Gesetz der Gravitaion – oder Schwerkraft – nach unten zieht. Emotional, mental und auch physisch.


Wenn diese Ego-Spirale richtig in Fahrt ist und wir sie nicht durchbrechen, sind Gefühle wie Ohnmacht, Hilflosigkeit, Überforderung, Trauer, Wut, Verbitterung oder Hass die Folge. Der ideale Nährboden für Zusammenbrüche und Krankheiten.


DOCH: Es gibt einen Ausweg!


Wir können aus dieser Spirale ausbrechen. Nicht umsonst bezeichne ich es als Spiel statt als Kampf des Lebens. Ja, unser täglicher Kampf kann enden. Indem wir wieder anfangen zu spielen und unser Leben spielerisch angehen.


Oder um es in den Worten vom wundervollen SEOM zu sagen:


Das Spiel wird spielend leicht, wenn wir wieder spielen verstehen.

Die Frage ist nur: Bist du bereit zu spielen? Wirklich?




NIMM dein Leben in die Hand


Du fängst an zu spielen, in dem du dein Leben in die Hand nimmst. Ja, ich weiss, was du jetzt denkst: Das mache ich doch schon!


Ist das so? Machst du das wirklich? Lebst du das Leben, das du wirklich möchtest. Bestimmst du wirklich selbst, was du tust und wie du es tust?


Oder bist du vielleicht doch oftmals fremdbestimmt? Indem du dich anpasst, nicht ganz ehrlich bist oder dich einfach zurückhältst. Um vielleicht deinen Partner zufrieden zu stellen, die Erwartungen deines Chefs zu erfüllen oder deine Freunde nicht zu enttäuschen.


Ich hatte lange Zeit das Gefühl, über mein Leben zu bestimmen. Heute kann ich nur darüber lachen, wie eingebildet ich war.

Ich kann darüber lachen, wie unbewusst ich gelebt habe. Wie fremdbestimmt ich in Wirklichkeit war und wie oft ich mich als Opfer des Lebens gesehen habe.


Mich hat das Leben mit meiner gleichzeitigen Aufgabe als Vater und der unheilbaren Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose eingeladen, mein Leben wirklich in die Hand zu nehmen. Was ich auch gemacht habe. Zuerst etwas zaghaft und dann immer bestimmter und bewusster.


Heute lebe ich das Leben, das ich wirklich leben möchte. Ich fühle mich so klar, so dankbar und so erfüllt wie noch nie. Und so gesund wie noch nie. Denn ich bin geheilt. Auch wenn mir vor 8 Jahren der Stempel «unheilbar» aufgedrückt wurde.


Natürlich kannst du warten, bis das Leben den grossen Hammer auspackt und dich ebenfalls einlädt, dein Leben endlich zu leben. Du kannst dich aber auch entscheiden, es bereits jetzt zu tun.


Denn du kannst jederzeit aus der destruktiven Lebensspirale aussteigen und anfangen das Spiel des Lebens zu spielen.


Also, hast du Lust auf die Spielanleitung? :-)




Die Anleitung zum Spielen


Wie überwindest du die Scham? Wie überwindest du die Angst, dich lächerlich zu machen oder anderen nicht zu gefallen? Ganz einfach: Indem du mutig bist und es einfach tust. Denn der Mut führt dich dazu, einfach da durch zu gehen. Und dabei zu erleben, dass du überlebst. Und mit jedem Mal immer mutiger wirst.


Gehst du gerne in die Sauna? Ich mittlerweile schon. Denn ich konnte vor einiger Zeit diese Scham überwinden, mich anderen – erst recht wenn ich sie kenne – nackt zu zeigen. In einer Seminarwoche habe ich 4 Tage lang mit mir verhandelt, bis ich den Mut aufgebracht habe, und es einfach gemacht habe.


Und was ist passiert? Ich habe überlebt. Das Erlebnis war so schön und befreiend, dass ich für den Rest der Woche jede verbleibende Minute in der Sauna verbracht habe. Und ich dadurch eine grosse Portion meines Schamgefühls auflösen konnte.


Wie überwindest du die Schuld? Wie überwindest du die Angst, zu enttäuschen oder zu versagen? Indem du vergibst. Anderen und vor allem dir selbst. Denn Vergebung ist eine der stärksten und heilendsten Tools, die uns zur Verfügung stehen. Dabei erlebst du, wie du dich von einer Schwere befreist.


Eine wichtige Bemerkung dazu: Mit Vergebung ist nicht gemeint, etwas gut zu heissen oder sich zu entschuldigen. Mit Vergebung befreien wir uns vom Schuldgefühl. Für uns selbst und den eigenen inneren Frieden.


Mit Vergebungsarbeit konnte ich vor allem mir selbst vergeben. Für all das, was ich aus damaliger Sicht falsch gemacht habe oder dass sich andere durch mich verletzt gefühlt haben. Eine Arbeit, die für mich noch weitergeht, bis sich dieses Schuldgefühl vollständig auflösen wird. Auch wenn sich die Schwere darin bereits aufgelöst hat.


Wie überwindest du die Trennung? Wie überwindest du die Angst, nicht dazuzugehören und alleine zu sein? Indem du dich verbindest. Denn Verbindung brauchst du, um dich vollkommen und ganz zu fühlen. Und dadurch mutig zu sein und zu vergeben.


Connection before correction.

Dieser Grundsatz aus der gewaltfreien Kommunikation bringt es auf den Punkt. Wenn wir es schaffen, zuerst Verbindung mit anderen zu schaffen, statt dass wir sie korrigieren oder belehren, lösen sich die meisten Konflikte wie von selbst.


Und noch wichtiger ist die Verbindung zu sich selbst. Die Verbindung zu deinem Kern, zu deiner wahren Essenz. Diese Verbindung, die dir das Gefühl gibt, genau richtig und vollkommen zu sein. Und du dich so mit allen und allem verbunden fühlst. Was auch der Wirklichkeit entspricht.


Wie diese Verbindung bei mir möglich war und immer wieder möglich ist?


Meine Beispiele dafür sind die Natur, Meditation, Seminare und Retreats, Yoga, gute Gespräche und ganz viele Lebensmomente, die mir Freude machen und einfach gut tun.


Und ich spüre immer mehr, wie ich diese Verbindung verstärke, indem ich mich in Gemeinschaften aufhalte, wo ich als ich selbst einfach sein darf und voll und ganz akzeptiert und gestärkt werde.


Als Grundgefühl hinter Mut, Vergebung und Verbindung steht – wie könnte es anders sein – die Liebe. Doch nicht die Art Liebe, wie wir sie kennen und praktizieren. Nicht die Art Liebe, die körperliche, mentale und emotionale Bedingungen stellt.


Die wahrhaftige Liebe in Form von Hingabe. Hingabe an das, was ist. In jedem Moment. Ohne zu werten oder zu bevorzugen.




Die Spirale der Levitation


Wenn wir es schaffen, uns einfach dem hinzugeben, was uns gerade offenbart wird, werden wir aus der Negativspirale ausbrechen können. Wenn wir es schaffen, uns Gefühlen wie Scham, Schuld, Trennung oder Angst hinzugeben und sie auszuhalten, ohne sie weghaben zu wollen, werden wir eine echte Befreiung erleben.


Denn Hingabe ist DER Schlüssel zum Loslassen. Durch die Hingabe können wir Gefühle annehmen. Und durch diese Annahme lassen sie dann wie von selbst los, indem sie sich auflösen.


So können wir uns auch Gefühlen wie Mut, Vergebung, Verbindung oder Liebe einfach hingeben. Und sie einfach annehmen.


So kann daraus ein Kreislauf entstehen, der uns diese Gefühle immer mehr erleben und integrieren lässt. Und daraus kann ebenfalls eine Spirale entstehen: Eine Spirale der Levitation.


Eine Spirale, die uns nicht nach unten zieht, sondern nach oben befördert. Eine Spirale, die aus dem Herzen kommt und sämtliche Angst überwindet.


Und diese Herz-Spirale schenkt uns Leichtigkeit und lässt uns durchs Leben schweben. Das nennt sich dann Flow...


Wie du das machst? Indem du dich fragst, ob du das Leben lebst, das du wirklich möchtest. Indem du dich fragst, was dich wirklich glücklich macht. Und indem du nichts verdrängen, beeinflussen oder verändern willst, sondern dich dem hingibst, was im jeweiligen Moment gerade da ist. Ob das nun Menschen, Situationen oder Gefühle sind.


Auch wenn vielleicht alles in dir nach Flucht oder Angriff schreit, halte es einfach aus. Bleib bei dir, steh zu dir. Und erlebe, was passiert.


So einfach? JA, so einfach!


Fühlt es sich einfach an? NEIN, definitiv nicht. Ist es das aber wert? Oh jaaaaa!


Genau das habe ich vor allem die letzten Monate selbst erleben dürfen. Ich habe eine Zeit erlebt, die mein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt hat. Sei es meine Beziehung, meine Familie, meine Freundschaften, meine berufliche Situation, meine Bestimmung oder mein eigenes Selbst... einfach alles!


Ich wurde wirklich geprüft. Und ich habe mich einfach dem hingegeben, ausgehalten und auf meine Intuition vertraut. Mein Leben wurde durchgeschüttelt, doch ich durfte wachsen und so viel Klarheit, Stärke und Wahrheit gewinnen. Und dadurch ein unglaubliches Vertrauen in mich – und in das Leben.


Also, bist du bereit für das Spiel deines Lebens?


 

Hole dir jetzt meine Meditation für mehr Verbindung!




 

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