«Der grösste Feind der Freiheit sind zufriedene Sklaven.» (Albert Einstein)
Dieses Zitat hat es in sich. Vor allem hat es ganz viel Wahrheit in sich. Weshalb es mich angeregt hat, diesen Blogpost zu schreiben.
Auch wenn wir in der Schweiz das Gefühl haben, nichts mit Sklaverei zu tun zu haben, so trifft diese Aussage auch auf uns zu.
Unsere heutige Arbeitswelt hat nämlich einiges mit dem Prinzip der Sklaverei gemeinsam. Wir unterwerfen uns, lassen uns schlecht behandeln, tun Dinge, die wir nicht tun wollen, verraten unsere Werte und Prinzipien, setzen unsere Gesundheit aufs Spiel und führen Befehle in Form von Vorgaben aus, damit wir einen Lohn erhalten und so überleben können.
Vor allem sind wir aber zu Sklaven unserer eigenen Komfortzone geworden. Wir sind so auf Sicherheit getrimmt und haben uns über die Jahre so viele Abhängigkeiten erschaffen, dass wir jegliches Risiko vermeiden und jeglichen Mut für Veränderung verloren haben. Gefangen in der Angst, etwas verlieren zu können, das uns gar nicht gehört.
Sich mit dieser Komfortzone – möge sie noch so misslich sein – zufrieden zu geben, kommt einer Kapitulation vor dem Leben gleich. Und damit einem Verzicht auf Freiheit.
Frei sein als Wunsch
Dank all den Menschen, die ich bisher persönlich begleiten durfte, wurde mir etwas bewusst. All diese Menschen arbeiten aus ganz bestimmten Gründen mit mir zusammen. Damit sie ein Problem oder eine Blockade lösen, sich von Ängsten, Schmerzen oder destruktiven Mustern befreien, sich mit ihren Gefühlen und Emotionen verbinden, ihre Berufung finden und sich positionieren oder einfach selbstbestimmter und gelassener sein können.
Und wenn ich sie jeweils bitte, die Augen zu schliessen und mir zu sagen, was sie sich wünschen und wie sie sich wirklich fühlen möchten, dann geben mir fast alle die identische Antwort.
Fast alle haben diesen Wunsch: «Ich möchte frei sein».
WOW! Wir leben in einem der sichersten und friedlichsten Ländern der Welt. Wir leben in einem Land, das wie kein anderes für direkte Demokratie steht. Wir haben mehr, als wir zum Leben brauchen. Wir können wählen, was wir machen, wo wir wohnen und mit wem wir zusammen sein wollen. Wir werden aufgefangen, wenn wir unsere Arbeit verlieren. Wir können politisch und gesellschaftlich Einfluss nehmen, wenn wir etwas verändern wollen. Oder kurz: Wir sind frei! Zumindest auf dem Papier.
Und trotzdem wünschen sich praktisch alle nur eins: Freiheit!
Also habe ich mich gefragt, warum das wohl so ist. Mir wurde klar, dass wir zwar gesellschaftlich und politisch frei sind, uns jedoch mental eingeschränkt fühlen. Körperlich frei und geistig gefangen.
Das mentale Gefängnis
All die Normen aus Erziehung, Bildung und Gesellschaft haben uns so stark beeinflusst und konditioniert, dass wir uns unser eigenes mentales und emotionales Gefängnis gebaut haben.
Als Kinder haben wir gelernt, dass wir etwas leisten müssen, um etwas zu bekommen. Dass wir folgen müssen, um richtig zu sein. Dass wir uns anpassen müssen, um dazu zu gehören. Dass wir normal sein müssen, um geliebt zu werden. Dass wir etwas werden müssen, um etwas zu sein.
Obwohl die allermeisten Pippi Langstrumpf lieben, wurde uns das Anti-Pippi-Programm eingetrichtert.
Und so haben wir uns als Erwachsene daran gewöhnt, unser Leben für andere zu leben, zu gefallen, uns abzusichern, unsere Emotionen zu kontrollieren, unser wahres Selbst zu verleugnen und uns so mental zu versklaven.
Das Schöne daran: Immer mehr Menschen realisieren, dass das nicht das Leben ist, das sie leben möchten. Dass das nicht der Sinn unseres Daseins ist. Dass das krank und frustriert macht, doch weder glücklich noch frei.
Und vor allem: Dass wir es selbst in der Hand haben, uns aus diesem Gefängnis zu befreien. Falls wir den möchten.
Ausbruch in die Freiheit
Der erste Schritt ist, dieses Gefängnis zu erkennen und sich dem bewusst zu werden. Falls man denn möchte. Der zweite Schritt ist, etwas an dieser Situation ändern zu wollen. Falls man denn möchte. Der dritte, vierte, fünfte... hundertste Schritt ist, sich Schritt für Schritt aus diesem Gefängnis zu befreien. Falls man denn möchte.
Und mit jedem Schritt in diese Bewusstseinserweiterung machen wir einen Schritt auf dem wichtigsten Weg unseres Lebens: Den Weg zurück zu uns selbst. Denn mit jedem Gitterstab – sprich destruktiven Glaubenssatz – den wir aus unserem mentalen Gefängnis auflösen, erkennen wir Stück für Stück unser wahres Selbst, das sich dahinter versteckt.
Und mit jedem Schritt auf diesem Weg werden wir uns selbst immer mehr bewusst und stärken damit unser Selbstvertrauen, unser Selbstwert und unsere Selbstliebe. Wir erkennen unsere wahre Essenz und werden immer mehr das menschliche Wesen, das wir seit jeher sind. Und erleben dabei, was es bedeutet, wahrhaftig frei zu sein.
Die wahre Freiheit ist die Freiheit, so zu sein, wie wir wirklich sind.
Doch wenn wir uns einreden, in diesem mentalen Gefängnis und als Sklaven unserer Gedanken und Prägungen zufrieden zu sein, dann wird es dabei bleiben. Was absolut OK ist, denn jeder Mensch hat die freie Wahl, alles so zu belassen oder etwas zu verändern. Die Wahl, gelebt zu werden oder selbst zu leben. Die Wahl, mental gefangen oder frei zu sein.
Die entscheidende Frage ist: Was möchte ich wirklich?
Gebe ich mich damit zufrieden, eine Leben zu leben, das im besten Fall OK ist? Oder möchte ich selbstbestimmt, erfüllt und frei sein?
Aus persönlicher Erfahrung wünsch ich mir für dich letzteres. Und ich wünsche mir, dass du auch bereit bist, diesen Weg zu gehen. Zurück zu dir. Immer weiter. Und immer weiter Richtung Freiheit...
Comentarios